Die verschiedenen Stufen der Trauer und Möglichkeiten, einen verstorbenen geliebten Angehörigen zu ehren
Im Jahr 1917 führte der berühmte Psychoanalytiker Sigmund Freud den Begriff der Trauer ein. Der Prozess der Trauer ist eine lange Reise, die jeder Mensch in seinem eigenen Tempo durchlaufen muss. Die Kenntnis der Trauerphasen wird Ihnen helfen, den Trauerprozess besser zu durchleben.
Definition: Was ist Trauer?
Trauer ist "der Aufbau eines intrapsychischen Prozesses, der gleichzeitig verhaltensmäßig, kognitiv und soziokulturell ist, angesichts des endgültigen Verlusts einer Person (Tod), einer Situation (Bruch in der Liebe, Scheidung, Beschäftigung...) oder sogar eines Objekts", definiert Aline Nativel Id Hammou, eine klinische Psychologin. Der Hinterbliebene empfindet viele Emotionen wie Angst, Schuldgefühle, Wut, Traurigkeit, Ungerechtigkeit, Frustration und Abscheu. Folglich reagieren sie auf ihre erlebten Emotionen, was oft zu Verhaltensstörungen führen kann. Das Ziel des Trauerprozesses ist es, weiterzuleben und diesen endgültigen und unheilbaren Verlust zu akzeptieren.
Trauerphasen
In den 1960er Jahren entwickelte die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross die Theorie der fünf Phasen der Trauer. Diejenigen, die einen Verlust erleiden, werden nacheinander mit Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und schließlich mit Akzeptanz konfrontiert.
Schock und Verweigerung
Die Hinterbliebenen sind vom Tod eines geliebten Menschen überwältigt. Ein Verlust, der meist noch brutaler ist, wenn er nicht vorhersehbar war. Er lässt sie ohne erkennbare Emotionen zurück, so als ob die Verleugnung in einem Schockzustand stattfindet. Eine vorübergehende Reaktion auf den unüberwindbaren Schmerz ist die Verleugnung der eingetretenen Tatsachen. Es handelt sich um eine kurze Phase, die jedoch schwerwiegende Folgen haben kann, wenn der Betroffene sie nicht stoppen kann.
Wut
Mit der Erkenntnis der Realität kommt die Phase der Wut, in der sich die Person gegen das, was sie als Ungerechtigkeit empfindet, auflehnt. Sie kann ein Ventil finden, indem sie mit dem Finger auf die Schuldigen zeigt. Dies ist eine äußerst schmerzhafte und heikle Phase, in der starke innere Widersprüche zum Ausdruck kommen: Anschuldigungen, Schuldgefühle, insbesondere wenn der Überlebende sich selbst die Schuld dafür gibt, dass er nichts tun konnte, um den Tod der anderen Person zu verhindern.
Verhandlung
Frustriert versucht die trauernde Person irrationalerweise, um die Rückkehr des Verstorbenen zu "feilschen". Mit der Unumkehrbarkeit konfrontiert, treten sie in die mehr oder weniger lange Phase der Depression ein.
Depression und Schmerz
Wenn sie erkennen, dass der Verlust eingetreten ist, versinkt die trauernde Person in Depressionen. Unfähig, den Alltag zu bewältigen, passiv, sehen sie keinen Ausweg aus ihrem Leiden. Wenn diese Trauerphase zu lange stagniert, sollte dies ein Hinweis auf einen möglichen pathologischen Zustand sein.
Akzeptanz
Schließlich kommt eine Zeit, in der die depressive Person die Kraft findet, ihren Schmerz und ihre Isolation zu verlassen. Sie distanzieren sich von ihrem Kummer und suchen nach Möglichkeiten, sich wieder aufzubauen; sie nehmen ihre Aktivitäten wieder auf. Die Realität wird anerkannt. Die Person kann wieder in ihr Leben zurückkehren. Sie hat begriffen, dass sie leben kann, auch wenn sie nicht mehr dieselbe ist, ohne die abwesende Person jemals zu vergessen.
Möglichkeiten zur Ehrung eines verstorbenen geliebten Menschen
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, gibt es viele Möglichkeiten, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Es ist eine Gelegenheit, den Verstorbenen mit Würde zu ehren, wie die Abschiedszeremonie. Die Auswahl eines Textes oder einer Musik, die der Verstorbene mochte, ist ein schöner Weg, um daran zu erinnern, wer er war. Auch das Verfassen einer Rede oder eines Gedichts ist sinnvoll. Unabhängig davon, ob man sich nahe steht oder nicht, ob man Familie, Freund oder nur Bekannter ist, kann man den Verstorbenen auch mit Gaben ehren: Blumen, Spenden, Kerzen, Messen oder sogar Gedenkbäume.
Ehrung mit Blumen auf einem Friedhof.
Ehrung mit Blumen
Blumen zu verschenken ist in den meisten Kulturen eine alte Tradition. Sie zeigen unsere Zuneigung oder Liebe für den Verstorbenen. Blumen können eine Möglichkeit sein, unsere Gedanken auszudrücken, wenn uns die Worte fehlen. Mit Blumen können wir den Verstorbenen ehren und unsere Unterstützung für die Menschen zeigen, die uns am nächsten stehen. Blumen können ihnen Sympathie und Trost spenden und die Qualen der Beerdigung mildern.
Ehrung mit Spenden
Gibt es Schöneres, als für eine Sache zu spenden, für die sich der Verstorbene engagiert hat, um ihn zu ehren? Diese Praxis findet immer mehr Verbreitung und geht oft auf den Wunsch der Familie oder des Verstorbenen selbst zurück. Ob sie nun für eine Wohltätigkeitsorganisation, eine medizinische Forschungseinrichtung oder die Kirche bestimmt ist, eine Spende ist eine Möglichkeit, die Existenz des Verstorbenen zu würdigen, indem man sich an einer positiven Aktion beteiligt. Sie kann auch eine Möglichkeit sein, das Engagement der verstorbenen Personen fortzusetzen, wenn sie in einem Verein engagiert ist.
Ehrung mit Anzündung einer Kerze
Nach der Beerdigungszeremonie wird gewöhnlich eine Kerze auf den Sarg oder das Grab gestellt. Eine brennende Kerze steht für Licht und das aufsteigende Leben (Elevation) sowie für Reinheit. Über ihre religiöse Symbolik hinaus vermittelt sie Frieden und Ruhe. Aus diesem Grund wird die Kerze oft verwendet, um einem Verstorbenen die Ehre zu erweisen.
Ehrung durch Anzünden einer Kerze.
Ehrung mit einer Messe
Für Katholiken ist es ein großer Trost, einem geliebten Menschen mit einer Messe die letzte Ehre zu erweisen. Während der Messe legt der Gläubige den geliebten Verstorbenen in die Hände des Herrn. Dank der Gebete begleitet eine Messe die Seele des Verstorbenen auf ihrem Weg zu Gott. Heute hat die katholische Kirche diese alte Tradition weiterentwickelt: Über eine digitale Plattform können die Gläubigen ganz einfach die Feier einer Messe, einer Novene für ihre Verstorbenen beantragen.
Ehrung mit Pflanzung eines Gedenkbaums
Einen Baum zu pflanzen, um einem geliebten Menschen zu gedenken, ist eine schöne Form der Ehrung. Der Baum, ein Synonym für Leben, wird im Laufe der Jahre wachsen und die Erinnerung an den Verstorbenen bewahren. Er wird zu einem lebendigen, ewigen Andenken, einer Quelle der Kraft. Außerdem bietet er den Angehörigen einen friedlichen Ort der Meditation.
Wie die Blumen haben auch die Bäume eine Sprache. Die Eiche zum Beispiel symbolisiert Kraft und Beständigkeit. In der östlichen Kultur steht der Weidenbaum für Unsterblichkeit. Und die Linde steht für Schutz. Einen Gedenkbaum zu pflanzen ist auch ein ökologischer Schritt, eine Geste zugunsten unseres Planeten.
Aus Asche einen Erinnerungsdiamanten machen
Der Erinnerungsdiamant ist eine persönlichere und liebevollere Art, sich von einem geliebten Menschen zu verabschieden. Der Erinnerungsdiamant ist ein Symbol der Liebe, Zuneigung und Wertschätzung. Im Gegensatz zu traditionellen Bestattungen ist ein Gedenkdiamant eine Möglichkeit zu trauern, sich täglich an den Verstorbenen zu erinnern und sich an die gemeinsamen glücklichen Momente zu erinnern. Diese kostbare Erinnerung begleitet die Familien ein ganzes Leben lang. Erinnerungsdiamanten bleiben ewige Besitztümer, die von Generation zu Generation vererbt werden.
Die Trauerphase kann ein oder zwei Jahre dauern, manchmal auch viel länger. Die Reihenfolge ist nicht wichtig, und die Hauptsache ist, dass jede Phase der Trauer angesprochen und verstanden wird. Lonite™ steht Ihnen mit Würde und Respekt zur Seite, um Sie während Ihrer Trauer zu begleiten. Unser Ziel ist es, Ihre Last zu teilen und Ihnen zu helfen, diese schwierigen Tage zu überstehen.
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